2015, Geburtsstunde einer der größten Sportvereine im Rhein-Sieg-Kreis, dem Meckenheimer Sportverein. Ausgezeichnet durch seine 16 verschiedenen Sportabteilungen, die von Basketball über Fitness und Gesundheit bis hin zum Schwimmen reichen. Es ist dementsprechend kein Wunder, dass der Meckenheimer Sportverein, kurz MSV, ungefähr 2700 Mitglieder zählt und damit rund dreimal so viele wie Fussball Bundesligist und Champions League Teilnehmer RB Leipzig.
Im Rahmen eines schulischen Praktikums konnte ich den MSV zwei Wochen lang begleiten und durfte dabei die verschiedensten Facetten des Vereins erleben. Während es Tage gab, an denen ich mich größtenteils im MSV-Sportforum am Neuen Markt in meinem eigenen Büro mit Themen wie der MSV-Website oder der Planung des Grillfestes der erweiterten Mitgliederversammlung auseinandergesetzt habe, war ich auch viel außerhalb des Sportforums unterwegs, nämlich als unterstützender Übungsleiter in den unterschiedlichsten Sportarten an den verschiedensten Orten.
Den Beginn meiner Reise durch einige Abteilungen des MSV machte ich beim Basketball, der U14, welche unter der Leitung von Trainerin Debby trotz warmen Hallentemperaturen in der Wettkampfhalle vollen Einsatz zeigte. Nach einem kurzen Aufwärmtraining, bei dem mir Debby die Auswahl an Übungen überließ, wurde der Fokus auf die verschiedenen Wurfarten gelegt. Zum Lockeren reinkommen standen erstmal Korbleger an, woraufhin das Werfen außerhalb der Zone, also mit größerer Distanz zum Korb, trainiert wurde. Dabei wusste Trainerin Debby den Wettkampf zu nutzen, um den Ehrgeiz von jedem einzelnen aus dem Team zu wecken. Doch auch die Defense, also die Verteidigung, kam nicht zu kurz. Eine Freiwurfübung kombinierte Debby geschickt mit Defense-Slides über die gesamte Halle. Zudem wurden Pässe trainiert und sich ersten Spielzügen wie Give and Go angenähert. Zum Abschluss stand dann eine Spielform in Form eines klassischen 5 gegen 5 an, wobei es darum ging, dass zuvor Gelernte umzusetzen. Danach versammelten sich alle nochmal im Mittelkreis und beendeten mit ihrem Schlachtruf „MSV“ das Training.
Am nächsten Tag durfte ich bei der Volleyball Hobby Mixed Mannschaft in der Dreifachhalle unter der Leitung von Elias Flegel mittrainieren. Das Besondere an der Mannschaft ist, dass hier Sportler aus allen Altersklassen und ohne Geschlechtertrennung zusammenkommen, um einfach entspannt etwas Volleyball zu spielen und Spaß zu haben. Dementsprechend früh ging es auch ins Spielen rein, nachdem sich die Teilnehmer schon selbstständig aufgewärmt und Aufschläge trainiert hatten. Auch ich wurde einem Team zugeteilt, trotz nicht existenten Volleyball Kenntnissen. Doch ich merkte früh, dass Fehler, die auf meine Kappe gingen, absolut kein Problem sind, da mir darauffolgend immer nur aufmunternde Worte entgegengebracht worden sind. Generell war die Atmosphäre entspannt und ausgelassen, sodass das Team dem Namen „Hobby Mannschaft“ gerecht wird.
Desweiteren war ich zudem als Gast bei dem Judotraining für Anfänger und beim Leichtathletiktraining dabei. Beim Judo konnte ich in der GGS Merl mit den anderen Kindern, die zum Großteil schon eine Judoprüfung erfolgreich absolviert haben, neu erlernen bzw. wiederholen, wie man den Judogürtel richtig bindet. Außerdem wurden verschiedene Falltechniken geschult, mit denen ein schmerzhafter und schädlicher Aufprall vermieden werden soll. Doch auch einige Griffe wurden trainiert, welche im Vorhinein durch Vorübungen vorbereitet worden waren. Zwischendurch baute Trainer Eddie immer wieder spielerische Einheiten ein, die auch noch einen Bezug zum Judo hatten, wie z.B. das Abklatschen zum Freimachen, welches durch eine Grifftechnik ersetzt wurde. Im Preuschoff Stadion beim Leichtathletik wurde nach ausführlichem Dehnen und einer Einlaufrunde dann besonderen Wert auf die Koordination der Beine gelegt, welches durch verschiedene Parkoure trainiert wurde. Trainer Thomas Huth korrigierte dabei immer wieder Fehler und ermöglichte dadurch eine deutliche Verbesserung der Beinarbeit.
Mit Tobias Hübel (Tobi) konnte ich in meiner zweiten Praktikumswoche 3 Stunden lang an den Tennisplätzen des MSV das Gefühl bekommen, wie es ist, ein Tennistrainer zu sein. Vor allem bei den beiden ersten der drei Gruppen ging es darum die Koordination, besonders mit Schläger und Ball zu verbessern, da dies beides Gruppen mit noch jüngeren Kindern waren. Dabei wurden Dinge wie das Runterwerfen und Wiederauffangen eines Tennisballs sowie das Balancieren eines Tennisballs auf dem Schläger geübt. Während dies beim ein oder anderen anfangs noch nicht so gut funktionierte, klappte dies nach Tipps von Tobi und mir deutlich besser, sodass am Ende alle in der Lage waren, diese Sachen problemlos durchzuführen. Doch es wurde auch bei den Jüngeren schon echtes Tennis gespielt. Nach dem Absolvieren eines Slaloms mussten die Kinder ihr Können bei Vor- und Rückhänden, den Grundschlägen beim Tennis, unter Beweis stellen. Bei der letzten Gruppe wurden dann auch schon richtige Matches gespielt, doch erst, nachdem verschiedene Aufwärmübungen sowie das Trainieren der Vor- und Rückhand, bei dem ich auch Bälle mit Anspielen konnte, durchgeführt worden waren. Zwischendurch gab es aufgrund der sehr warmen Temperaturen dann auch immer eine Eispause, sehr zur Freude aller, da einem ein kühles Eis im Sommer ja immer guttut.
Alles in allem war mein Praktikum beim MSV eine sehr bereichernde Erfahrung, besonders meine Tätigkeiten in den verschiedenen Sportarten setzte mich vor neue Herausforderung, da ich gezwungen war, mich mit teils für mich komplett fremden Sportarten und vielen neuen Menschen auseinanderzusetzen. Doch ich habe gelernt, dass jede Sportart seinen eigenen Reiz hat und kann nun definitiv eine weitere Breite an Sportarten, wo ich zumindest einigermaßen Ahnung von habe als vorher vorweisen. Egal in welcher Abteilung ich unterwegs war bin ich stets freundlich empfangen worden, was vielleicht auch ziemlich gut die freundliche und familiäre Atmosphäre beim MSV widerspiegelt. Und ob ich mein Praktikum nochmal beim MSV machen würde? Definitiv!
von Leonard Labruier